Schüler auf den Spuren der Voerder Geschichte

Seit einigen Jahren führt der Heimatverein Voerde jedes Jahr zum Schuljahresende eine Fahrt mit den 7. Klassen zu historischen Plätzen in Voerde durch. Dabei wird sowohl der Schwerpunkt auf die mittelalterliche Geschichte gelegt, als auch auf die jüngere Vergangenheit.
Ein Bus holt die Schüler am Gymnasium ab, und die Fahrt führt zunächst nach Götterswickerhamm.

Hier werden von Ingolf Isselhorst die Besonderheiten Voerdes als moderne Stadt, bestehend aus elf Dörfern erläutert. Dann vollzieht Herr Isselhorst an der Götterswickerhammer Gerichtslinde einen Schwenk ins Mittelalter. Er erzählt von mittelalterlicher Kleidung, von Wegeverbindungen und der Bedeutung der Rechtsprechung im Mittelalter. In der Evangelischen Kirche in Götterswickerhamm wird die nächste Säule des mittelalterlichen Lebens dargestellt: Die Bedeutung der Religion für den Menschen. Mit einläutenden Worten und einer Schweigeminute, um den Kirchenraum auf die Schüler wirken zu lassen, begrüßte Pfarrerin Hanke Ibbeke in ihrer Kirche.

Nach einem etwa halbstündigen Stopp geht es weiter in die Ortsmitte von Voerde, an die Gedenkstele am Buschmannshof. Kaum einer der Schüler hat die Säule bisher wahrgenommen. Marlies Wellmer und Dorothee Dicke, ehemalige Mitglieder der inzwischen aufgelösten Friedensgruppe Voerde, erläutern die Lebens- und Arbeitsbedingungen in dem ehemaligen Arbeitslager der Firma Krupp, dass sich während des 2. Weltkriegs an dieser Stelle befand. Entsetzen zeichnet sich in den Gesichtern der Schüler ab, als sie hören, wie viele Säuglinge und Kleinkinder hier an Unterernährung und mangelnder medizinischer Versorgung gestorben sind. Diese Kinder, aber auch viele weitere Menschen, die durch Kriege seit 1871 ums Leben gekommen sind, wurden auf dem sogenannten“Franzosenfriedhof“ in Friedrichsfeld bestattet. Auf dieser nächsten und letzten Station wird den Schülern noch einmal sehr klar vermittelt, dass „Kriege keinen Gewinner kennen“ (Marlies Wellmer), aber auch, dass ihre Heimat Voerde ein geschichtsträchtiger Ort ist. Danach wurden die Schüler zum Gymnasium und in den Schulalltag zurückgebracht.