Die „Spellener Schweiz“ ist für viele Bürgerinnen und Bürger eine hinlänglich bekannte Bezeichnung für eine im Spellener Süden gelegene Sand- und Heidefläche in einer ursprünglichen Ausweitung von ca. 60.000 Quadratmetern.
Die mit Kiefern, Eichen und Ginster bewachsenen Sandhügel, sogenannte Inlanddünen, sind nach Ablauf der Eiszeit im Laufe vieler Jahrtausende aus den trocken liegenden Rheinbetten zusammengeweht worden. Die Dünen ruhen auf einer ein bis zwei Meter mächtigen Schicht aus Hochflutlehm und erhielten den Namen „Spellener Schweiz“. (Vermutlich wegen der höchsten Erhebungen in der Stadt Voerde Voerde hat ein durchschnittliches Höhenniveau von 26,0 m ü. NN und die Dünen eine Höhe von über 33,0 m ü. NN).
Aus der beigefügten Flurkarte ist zu erkennen, dass sich die ursprüngliche Gesamtfläche im Laufe der letzten Jahrzehnte durch die Umwandlung in wohnwirtschaftlich genutzten Flächen sehr stark reduziert hat. Außerdem wurden in den sechziger Jahren Teile des Dünengeländes durch Sandgewinnung für den Wohnungsbau zum größten Teil in Duisburg zerstört.
Archäologische Funde, die im Bereich der Rheinstrasse / Hahnenstrasse geborgen wurden, fanden einen Platz im Haus der Heimat in Dinslaken.
Anfang der siebziger Jahre standen Überlegungen an das Dünengelände dem Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Die Spellener Bürgerinnen und Bürger waren mit diesem Ansinnen nicht einverstanden und starteten eine Großaktion „Erhaltet die Spellener Schweiz“. Mehr als 1200 Unterschriften trugen letztendlich mit dazu bei, dass von der ursprünglichen Überlegung Abstand genommen wurde, zumal auch das Geologische Landesamt Nordrhein-Westfalen die Notwendigkeit der Dünenerhaltung unterstützte.
Eine in den neunziger Jahren angelegte Benjes-Hecke diente zunächst der Vogelwelt als Nist- und Brutplätze, musste allerdings wegen der Gefahr der Überdüngung wieder aufgegeben werden.
Die BürgerInteressenGemeinschaft Spellen hat es sich zwischenzeitlich zur Aufgabe gemacht, das Kleinod in seiner ursprünglichen Form zu erhalten und startet demzufolge im Frühjahr jeden Jahres eine Schnitt- und Reinigungsaktion.