Die katholische Kirche St. Peter in Spellen ist das älteste Gebäude der Stadt Voerde und gehört zu den frühesten Pfarrkirchen des Niederrheins.
Erstmals erwähnt wird Spellen im „Codex aureus“ der Abtei Echternach im Jahr 786/87, wo es heißt „in pago spelnarian ubi Lippia in Rhenum conjungitur“ – „im Gau Spellen, wo die Lippe in den Rhein fließt“. In diesem Urkundenverzeichnis wird gesagt, dass ein fränkischer Ritter seinen Besitz der Abtei übergab.
Vermutlich aus einer Eigenkirche dieses Ritters entstand die erste Dorfkirche. Um 1450 wurde die Kirche im gotischen Stil neu erbaut, die im Mittelschiff und Chorraum bis heute erhalten ist. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche Ende des 19. Jahrhunderts. 1891 wurden die Seitenschiffe ausgebaut und der Turmhelm erneuert. Die ersten beiden Joche des nördlichen Seitenschiffs, die vermutlich schon im Mittelalter (15. oder 16. Jahrhundert) entstanden sind, wurden als Sakristei, und Seitenkapelle genutzt. Das andere Seitenschiff wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts angebaut. 1894 erhielt die Kirche den neugotischen Hochaltar.
Im März 1945 wurde vor dem Rheinübergang der Amerikaner die Kirche durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Der Turm stürzte zur Hälfte ein. Die heutige Ausstattung erhielt die Kirche bei ihrem Wiederaufbau in den 1950er Jahren.
In der gotischen Sakramentsnische findet sich ein römischer Grabstein, der als Baumaterial im 14. Jahrhundert in die Kirche kam und dort 1949 entdeckt wurde. Die Kreuzigungsgruppe im linken Seitenschiff stammt vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Figuren der Mutter Gottes, der Apostel Petrus und Paulus an den Pfeilern haben ihren Ursprung in dem ehemaligen barocken Hochaltar aus dem Jahr 1775. Die Geschichte von St. Peter hat auch Hermann Hallen in einem Aufsatz beschrieben.
Die katholische Kirche St. Peter in Spellen wurde am 08.07.1993 in die Denkmalliste der Stadt Voerde aufgenommen.