von Pfarrer H.Eickmeier

gebaut im Jahr 1704

1652 Vier Jahre nach Ende des 30 jährigen Krieges erhält Caspar von Syberg das Recht, aus Haus Voerde und 14 zugehörigen Pachthöfen eine eigene „Herrlichkeit“ zu bilden. (d.h. einen Bezirk mit eigener Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit). Er selbst war Lutheraner, heiratete aber eine Frau reformierter Konfession.

1653 Ein Abendmahlskelch mit der Gravur „CVS 1653“ befindet sich noch heute im Besitz der Gemeinde, diente damals aber wohl dem weltlichen Gebrauch.

1691 Ende des 17. Jahrhunderts veranlasste Genoveva Maria von Syberg, die Schwiegertochter von Caspar v. Syberg und verwitwete Herrin auf Haus Voerde, die Gründung einer eigenen reformierten* Gemeinde.
Seit 1691 fanden Gottesdienste in Haus Voerde statt. Gemeindeglieder waren damals vor allem die Pächter und Angestellten von Haus Voerde und einige wenige reformierte Familien in der Umgebung

  • die reformierte Kirche geht auf den Reformator Calvin zurück, der einen noch radikaleren Bruch mit der katholischen Kirche vollzog. Reformierte Gotteshäuser zeichnen sich durch eine schlichte Architektur und fehlenden Schmuck in der Kirche aus.

Diese Patronatsgemeinde bestand bis 1856 und existierte dann als selbständige reformierte Kirchengemeinde neben der lutherischen Gemeinde in Götterswickerhamm. 1925 wurden beide Gemeinden zur jetzigen evangelischen Kirchengemeinde Götterswickerhamm vereinigt.

1704 wurde an heutiger Stelle eine Kapelle für die kleine reformierte Gemeinde gebaut. Ihr südlicher Teil (Altarseite) diente als Kirchraum mit Totenkeller, der nördlicher Teil als Wohnung des Predigers.
1706 Lambert Bresser wird als erster Pfarrer der neu gestifteten reformierten Gemeinde in sein Amt eingeführt.

1724 stiftet Freifrau Maria Charlotte Johanna Cunigunde von Syberg, geb. von Elverfeld (Gravur: MCJCVE) eine silberne Weinkanne und ein silberner Brotteller, die noch heute im Gebrauch der Gemeinde sind.

1733 Unterhalb der Kapelle, an der alten Landstraße von Duisburg nach Wesel, wurde bald ein Schulgebäude errichtet. Auf einer Karte von 1733 ist es als „Schulmeisterhaus“ eingezeichnet. 1865 ist dieses Gebäude abgerissen worden, die Grundmauern lassen sich aber bei Grabungen in Höhe des großen Friedhoftores immer noch finden (oberhalb der alten Hochwassergrenze).
1753 In Essen beantragt Pfr. Hoesch eine Hauskollekte für den Bau einer reformierten Schule in Voerde. Vielleicht war das auf der Karte von 1733 bezeichnete Schulmeisterhaus nur eine Wohnung.
1796 Pfr. Moerchen baut anstelle des baufälligen Schulhauses am Rande des Friedhofes dort ein neues Haus, das er bis 1803 bewohnt. Das Schulgebäude wurde anschließend vermietet.

1754 Der Friedhof wird erstmals belegt und 1888 mit Mauer und schmiedeeisernem Zaun eingefriedet. Nach Auflösung der Privatfriedhöfe an Haus Ahr und Haus Voerde wurden einige besondere Grabmale auf unseren Friedhof überführt. So stehen hier drei denkmalgeschützte Grabmale aus Eisenguss der Familien Tendering und Wittenhorst-Sonsfeld. Außerdem befinden sich hier auch Gräber der Edelleute von Plettenberg von Haus Mehrum.
1799 findet die wohl einzige Beisetzung im Totenkeller unter der Kirche statt. Es ist die Hoffiskalin Anna Paulina Vethacke, die Mutter der Patronin von Vaerst. Bei der letzten Öffnung des Kellers 1957 war der zerfallene Sarg noch zu erkennen und die bunten Stecknadeln, mit denen wohl das Leichentuch zusammengesteckt war.
1865 die Gräber derer von Wittenhorst-Sonsfeld werden von ihrem Grab am Sternbusch auf den Friedhof an der Voerder Kirche verlegt. Dort steht auf der gemauerten Gruft noch heute das 1836 in Sterkrade aus Stahl gegossene Grabmal mit den beiden Familienwappen.

1770 Pfälzer „Kolonisten“ ziehen in den Raum der Voerder Gemeinde. Sie kommen wahrscheinlich über Pfalzdorf hierher. Namen wie Degen, Schepers, Berns und Langenhorst sind noch heute in Voerde gebräuchlich und stammen aus dieser Zeit.

1770 Die Erben von Syberg auf Haus Voerde müssen Konkurs anmelden.
1774 Endet die über zwei Jahrhunderte dauernde Verbundenheit der Familie von Syberg mit Voerde und den beiden von ihnen gegründeten und geförderten Gemeinden Voerde und Götterswickerhamm. Freiherr d‘Ablaing-Giesenburg aus Utrecht erwirbt Haus Voerde. Sein Nachfolger wird ein Hauptmann von Vaerst und seine Witwe, geb. Vethacke aus Dinslaken.

1793-1845 Pastor Moerchen lenkt für über ein halbes Jahrhundert die Geschicke der Gemeinde. Beginnend mit der Französischen Revolution und der Besatzung unter Napoleon bringt die „Franzosenzeit“ eine Vielzahl von Veränderungen und Schwierigkeiten für die Gemeinde mit sich:
1809 übernimmt Rittmeister u. Freiherr von Wittenhorst-Sonsfeld Haus Voerde. Er hatte allerdings kein Interesse am weiteren Bestehen der reformierten Gemeinde in Voerde. Er und seine Nachfolger betrachteten die Kirche als ihre private Kapelle, und „nur aus Menschenfreundlichkeit“ würden den Reformierten im Umkreis die Gottesdienste dort gestattet.
1810 Die Gemeinde muss ihre Kirchenbücher an den Bürgermeister der Marie (franz.: Bürgermeisterei) Götterswickerhamm abgeben. Ab dem 1.1.1810 werden Geburt, Heirat und Sterbefälle in Registern beim Standesamt weiter geführt.
1813 In den Befreiungskriegen werden von 100 Gemeindegliedern 30 zum Landsturm einberufen. In Götterswickerhamm entsprechend 300 von 1000. Die beiden Kirchen bewahren als einzige im Umkreis noch je eine Gedenktafel mit den Namen der Männer, die unter dem Herrn von Voerde im klevischen Landsturm bei der Besetzung von Wesel mitgekämpft haben.

1819 erlaubt der Patron nur auf Drängen von außen der Gemeinde die Bildung eines Presbyteriums, dem er selbst als „ständiger Repräsentant“ angehört.
1820-1834 Die Voerder Kirche wird der lutherischen Gemeinde Götterswickerhamm zur Verfügung gestellt, als dort 1820 das gotische Gewölbe einstürzt.
1843 Pastor Moerchen lässt sich zum Ruhestand bewegen. Er übergibt dem Superintendenten ein Namensverzeichnis der Gemeindeglieder.
Dort sind nur 43 Personen verzeichnet.
Gustav Landmann, der 2.Pastor aus der lutherischen Gemeinde Götterswickerhamm tritt seinen Dienst als Pfarrverweser an. Er bemüht sich, mit Zustimmung der Regierung, die Gemeinde zum Beitritt zur Evangelischen Kirche der Union zu bewegen.
1843 Die Gemeinde tritt der Evangelischen Kirche der preußischen Union bei und nennt sich fortan „Evangelische Gemeinde von Voerde“. Sie führt als Siegel die Taube mit dem Ölzweig im Schnabel. Die Lutherische Gemeinde Götterswickerhamm hatte schon 1837 den Beitritt zur Union erklärt.

1854 brennt die alte Voerder Kirche mit ihrer Pfarrwohnung ab. Der Patron Graf zu Salm-Hoogstraeten hatte 1848 Haus Voerde mit allen Rechten erworben, war aber katholisch und daher nicht bereit, das Patronat und die Gemeinde anzuerkennen. Er hatte deshalb auch versäumt, die Versicherungsbeiträge für das Kirchengebäude zu entrichten.
1856 Nach langen Streit wird erst in der 3. und letzten Instanz beim Königlich-Geheimen-Obertribunal in Berlin das Patronat aufgehoben und die Gemeinde selbständig.
Graf zu Salm-Hoogstraeten muss an die Gemeinde 6500 Rt Abfindung zahlen. Von nun an müssen aber die Gemeindeglieder neben den Kollekten allein mit ihrem Kirchgeld für den Erhalt der Gemeinde sorgen.
1859 Auf den Grundmauern der alten Kapelle wird die heutige Kirche in ihrer jetzigen Gestalt aufgebaut. Der Seiteneingang wurde zugemauert und die Kirche um ein Drittel in Richtung der früheren Pfarrwohnung, also zum heutigen Eingang hin verlängert. Die Kirchenbänke stehen seitdem so, wie heute in Nord-Süd Richtung.
Die erste Glocke wurde ebenfalls eingesetzt und mit einem Seil im engen Kircheneingang geläutet.
Der eigenartige Turm erinnert in seinem Stil an den der ebenfalls 1859 erbauten Friedenskirche in Sterkrade. Der spitze Turmhelm bekam eine Blechverkleidung und als Wetterfahne die Taube mit dem Ölblatt im Schnabel. Damals hatte die Gemeinde 100 Seelen
1860 Eine zweite Welle von ehemaligen Pfälzer Auswanderern aus dem Raum Goch kommt nach Voerde und sorgt für ein Anwachsen der Gemeinde. Familiennamen wie Kapp, Albri, Pleines und Schneider stammen aus dieser Zeit.
Diese Zuwanderung ermöglichte der Gemeinde, zusammen mit dem neu erwachten Selbstbewusstsein nach dem Kirchbau, ein Fortbestehen als reformierte Gemeinde für die nächsten 75 Jahre. Maßgeblich war daran die Familie Dehnen beteiligt, die lange Jahre zum Presbyterium gehörte.
1859 wird deshalb Pastor Landmann gebeten seinen Vertretungsdienst zu beenden. Er hatte lange versucht, die kleine Voerder Gemeinde in der größeren Gemeinde Götterswickerhamm aufgehen zu lassen und nur noch als 2.Pfarrbezirk zu führen.

1861 Die erste Orgel wird für 560 Rt eingebaut.

1863 Am 9.September beruft die Gemeinde ihren ersten selbstgewählten Pfarrer: Eduard Schnebel aus Jüchen, ein Kind des niederrheinischen Pietismus (Terstegen).

1862/63 Das große Pfarrhaus wird mit Räumen im Erdgeschoss für Gemeindegruppen und Unterricht errichtet und steht heute wie die Kirche unter Denkmalschutz.
1865 wird quer dazu ein Wirtschaftsgebäude angebaut.

1869 die Evangelische Volksschule Holthausen wird jenseits der 1856 eröffneten Bahnlinie Dinslaken-Wesel errichtet.

1870 Eine Taufkanne und Taufschale in Silber sind Geschenke des Freiherrn von Plettenberg-Mehrum an die Gemeinde anlässlich der Taufe ihres ersten Kindes am 9. Januar 1870

1871 Die Eiche vor der Kirche wird für den Kaiser an seinem Geburtstag am 22.März als Friedenseiche gepflanzt (Ende des deutsch-französischen Krieges1870/71).

1883 Frh. von Plattenberg auf Haus Mehrum stiftet zwei bunte Kirchenfenster rechts und links des Chores

1888 Der Friedhof wird mit Mauer und schmiedeeisernem Zaun eingefriedet. Der
Staketenzaun ist bis heute erhalten und stammt aus der Schmiede von Johann
Hermann Neukäter, gen. Schmidt-Jan (Hundsbusch /Ecke Grünstraße).

1925 werden beide Gemeinden Voerde und Götterswickerhamm zur jetzigen „Evangelischen Kirchengemeinde Götterswickerhamm“ vereinigt.

1935 Die Frauenhilfen Götterswickerhamm, Löhnen, Möllen und Stockum-Holthausen
stiften das Rundfenster über dem Altar.
1945 Während des Rheinübergangs der Alliierten im März 1945 wird die Kirche durch
Artilleriebeschuss schwer beschädigt.

1952 stiftete der damalige Bürgermeister Küttemann eine neue Glocke. Die alte Glocke läutete bis 19 im Rönskenhof und steht nun rechts vom Eingang auf einem Podest.

1956/57 Erst jetzt war die Gemeinde in der Lage, die Kriegsschäden endgültig zu beseitigen: Die Fenster sind eine Stiftung der Gute-Hoffnungs-Hütte Sterkrade. Leider wurden auch die bunten Fenster rechts und links des Chores zerstört, die
1883 der Freiherr von Plettenberg aus Mehrum gestiftet hatte. Lediglich das Rundfenster der Frauenhilfen aus dem Jahr 1935 hatte den Krieg überstanden.
Ebenfalls in den Jahren 1956/57 wurden Kanzel, Bänke, Abendmahlstisch und die
Holzvertäfelung aus Eichenholz gefertigt.
Im Eingang und im Altarraum verlegte man rote Sandsteinplatten.

1984 Der dreiarmige Kerzenleuchter auf dem Altar wird ebenso wie der Ständer für die Taufschale von Paul Wolters aus Stockum geschmiedet und 1984 zum 125-jährigen Jubiläum des jetzigen Kirchengebäudes gestiftet.
2010 Der Voerder Kunstschmied Lutz Isselhorst entwirft und erstellt im Auftrag des
Fördervereins für die große Osterkerze einen Kerzenständer, der zu Taufbecken und
Altarkerzenständer passt.

1990 Die Beleuchtung wurde nach einem Entwurf der Innenarchitektin Eva Filter aus
Düsseldorf erstellt. Ihm liegt ein Motiv aus dem Buch der Offenbarung zugrunde:
Dort wird das neue Jerusalem beschrieben, die Heilige Stadt, die vom Himmel herabkommt, wie eine geschmückte Braut. Sie soll eine quadratische Stadtmauer haben mit 12 Toren und Perlen an ihren Ecken. Die Zwölf Tore heißen wie die 12 Stämme Israels. Entsprechen ist der Deckenleuchter gestaltet.
Die 12 Wandleuchten im Kirchenraum entsprechen den 12 Grundsteinen des neuen Jerusalem, die die Namen der 12 Apostel tragen.

2000 Das Kirchendach wird neu gedeckt.

2006 schwieg das Geläut für mehrere Monate. Die Lager des Glockenjochs waren ausgeschlagen, Glockenjoch und Klöppel stark beschädigt. Durch Spenden der Familie Werthmann und der „Heinz und Lydia Rühl-Stiftung“ konnten das Glockenjoch samt Lager und der Klöppel erneuert werden. Nun läutet die Glocke wieder zu allen drei Tageszeiten um 7.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr.

2007 Die Orgel wird ausgebaut, restauriert und wieder eingebaut.
2009 Die Kirche erhält einen neuen Außenanstrich, finanziert aus den Mitteln des
Fördervereins. Gleichzeitig wird der Turmhelm von Grund auf erneuert. Die alte
Holzkonstruktion war bis auf den Mittelpfosten aus Eiche weggefault.
Lutz Isselhorst schmiedet das neue Turmkreuz mit Taube.

Paramente und Bilder:
1957 Das Parament über dem Abendmahlstisch stammt ebenso wie das Kanzelparament aus den Werkstätten des Diakonissenhauses in Kaiserswerth.
Der Kanzelbehang stellt die Taube mit dem Ölzweig im Fensterrahmen der Arche Noah dar. Das Altarparament zeigt Motive aus der Bergpredigt Jesu – eine Sonne, Vögel und stilisierte Lilien. „Seht die Vögel unter dem Himmel an, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht vielmehr als sie ? …Schaut die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet ist wie sie.“ (Mt.6, 26-29)
2002 Seit 2002 besitzt die Gemeinde außerdem zwei weiße Paramente (in Seidenbatik) der Voerder Künstlerin Martina Reimann. Sie werden zu den Christus-Festen aufgelegt und zeigen an der Kanzel einen Weinstock mit Rebe, nach dem Christus-Wort: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5
Das weiße Altarparament zeigt die Sonne und den Regenbogen über dem Wasser – Zeichen des neuen Bundes Gottes mit den Menschen nach der Sintflut.
2008 Ebenfalls aus Kaiserswerth stammt das violette Altar- und Kanzelparament. In der Advents- und Passionszeit weist es mit dem uralten Motiv des Labyrinthes auf die nicht immer geraden Lebenswege der Menschen. Ein Silberfaden führt dabei aus dem Zentrum des Labyrinthes nach außen und endet oben am Kanzelparament unter einem silbernen Kreuz: Unser Lebensweg hat irgendwann sein Ziel erreicht. Aber über allem steht das Wort vom Kreuz.

2009 Seit Ostern besitzt die Gemeinde ein Ölbild der Voerder Künstlerin Martina Reimann. Zu sehen ist es nur zu den Christusfesten an der linken Chorseite hinter dem Altar. Das Bild zeigt eine weite Landschaft, durch die ein Weg aus dem dunklen Vordergrund in das helle Licht der aufgehenden Sonne führt. Ein Symbol für den Ostermorgen und das Christus-Wort: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8)
2011 stiftet der Junge Erwachsenen Kreis anlässlich seines 30jährigen Bestehens ein weiteres Bild von Martina Reimann. Es zeigt einen Baum, der im Wandel der Jahreszeiten wächst und sich verändert. Denn wer auf Gottes Gebote achtet, „… der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht.“ (Psalm 1)
Während Bilder, Paramente, Blumen und Kerzen eigentlich nicht in eine reformierte Kirche gehören, sind die Motive der biblischen Erzählung von der Sintflut und der Arche Noah deutliche Erinnerungen an reformierte Theologie, die sich immer des Bundes Gottes mit den Menschen vergewissert:

Und Gott sprach in seinem Herzen:
Ich will hinfort die Erde nicht mehr verfluchen
um des Menschen willen.
Solange die Erde steht,
soll nicht aufhören Saat und Ernte,
Frost und Hitze,
Sommer und Winter,
Tag und Nacht.

1.Mose 8, 21+22

Förderverein
Alte Gebäude kosten viel Geld, wenn sie nachfolgenden Generationen erhalten bleiben sollen. Am Anfang des neuen Jahrtausends hatte der Zahn der Zeit gewaltig an der Voerder Kirche genagt, innen wie außen. Günther Kalisch baute 2004 anlässlich der 300-Jahr-Feier unsere kleine Kirche als Holzmodell nach und stellte dieses Modell als „Spendendose“ am Eingang auf. Die gesamte Renovierung des Innenraumes konnte bis zum Jubiläum 2004 aus Spenden finanziert werden. Orgel und Außenfassade, Geläut und Turmspitze waren die nächsten Sorgenkinder.
Am 8. September 2006 gründete sich auf Initiative von Friedhelm Werthmann der Förderverein zum Erhalt unserer Kirche in Stockum. Erste Gründungsmitglieder waren die Stockumer Heimatfreunde und die Bezirkspresbyter der Voerder Kirche.
Der erste Vorstand bestand aus: Walter Seelig (Vorsitzender), Ingrid Kempken-Weuster (stv. Vorsitzende), Gerd Rademacher (Schatzmeister), Pfr. Eickmeier (Geschäftsführer), Heinrich Kapp und Josef Werthmann (Beisitzer).
In seinem ersten Jahr traten dem Verein über 70 Menschen bei, so dass 2009 die Renovierung der Fassade und der Turmhaube vorgenommen werden konnte.
Bei der Gründung des Fördervereins erwarb Ingrid Kempken-Weuster eine große Orgelpfeife aus der alten Orgel in Friedrichsfeld. Willy Schulz arbeitete diese Pfeife zur Spendendose um. Sie wartet nun zusammen mit der kleinen Holzkirche auf kleine und große Spenden, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder in der Voerder Kirche ihre Lebensfeste und Gottesdienste feiern können.