Gegen Ende des 16. Jh.s setzte sich der erste Herr von Syberg auf Haus Voerde, ein Anhänger der Reformation, sehr für den neuen Glauben in Voerde und Götterswickerhamm ein. Die Voerder hatten jedoch noch keine eigene Kirche, so dass die Gottesdienste in Haus Voerde abgehalten wurden. Erst im Jahre 1704 ließ Genoveva Maria von Syberg für die inzwischen reformierte Gemeinde eine eigene Kapelle mit Predigerwohnung bauen. Ihr südlicher Teil diente als Kirche mit Totenkeller, der nördliche Teil als Wohnung des Predigers.
Unterhalb der Kapelle, an der alten Landstraße von Duisburg nach Wesel, wurde bald ein Schulgebäude errichtet. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts wieder abgerissen und die Schule aufgelöst. Siehe auch Chronik der Kirchengemeinde zu Voerde Stockum sowie den Kirchenführer des Fördervereins der Kirche Voerde e. V..
Auch eine Kirche ist gegen Unwetter nicht gefeit. Durch einen Blitzschlag brannte die Kapelle 1854 vollständig ab. Auf den Grundmauern wurde 1859 die Kirche in ihrer jetzigen Gestalt aufgebaut und die erste Glocke eingesetzt. Die Kirche wurde als Saalkirche mit dreiseitigem Schluss errichtet. In die Außenwände mit breiten Lisenen und Spitzbogenfriesen kamen schlichte schmale, hohe Fenster mit Spitzbogen. 1862/63 wurde das Pfarrhaus errichtet und steht – wie die Kirche heute – unter Denkmalschutz.
Die große Eiche vor der Kirche wurde 1871 zum Ende des deutsch-französischen Krieges als Friedenseiche gepflanzt: die alte Linde auf dem Kirchhof steht bereits seit 1861.
Der anliegende Friedhof wurde 1754 erstmals belegt und 1888 mit Mauer und schmiedeeisernem Zaun eingefriedet. Nach Auflösung der Privatfriedhöfe der Herrenhäuser Haus Ahr (Familien Tendering) und Haus Voerde (Freifrau von Wittenhorst-Sonsfeld) und Haus Mehrum (Familien von Plettenberg) wurden einige besondere Grabmale auf diesen Friedhof überführt: Drei Grabmale aus Eisenguß der Familien Tendering (Haus Ahr) und Wittenhorst-Sonsfeld (Haus Voerde), außerdem Gräber der Edelleute von Plettenberg von Haus Mehrum.
Im März 1945 wurde die Kirche durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Erst 1956/57 war die Gemeinde in der Lage, diese Schäden endgültig zu beseitigen. Lediglich das Rundfenster aus dem Jahr 1935 hatte den Krieg überstanden.
Die Saalkirche wurde am 19.02.1988 in die Denkmalliste eingetragen.