Möllen kann auf eine bewegte Siedlungsentwicklung zurückblicken. Aus einer kleinen Bauernschaft, die fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt war, entstand in den 1950er Jahren ein bevölkerungsreicher Ortsteil. Die Kriegszerstörungen und Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg, der Arbeitskräftemangel und die Nähe zum Walsumer Bergbau und der August Thyssen-Hütte Duisburg Hamborn forderte die Schaffung von Wohnraum.
So entstand ab 1952 eine hochmoderne neue Wohnsiedlung in Möllen. Das neue Wohnkonzept beinhaltete auch den Bau von Schulen, Kirchen, Kindergärten und Läden des täglichen Bedarfs. Während der Hochphase der Bevölkerungsdichte besaß Möllen unter anderem zwei Grundschulen, eine Hauptschule und eine Sonderschule (Janusz-Korczak-Schule). Das langsame Auslaufen des Bergbaus Ende 1970er Jahren und der damit verbundenen soziostrukturellen Änderung im Ortsteil Möllen – die Wohnungen waren für den höheren Anspruch an den Wohnraum zu klein – führte zu einem kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang. Wegen geringer Auslastung wurden öffentliche Einrichtungen und Einzelhandelsangebote verringert oder geschlossen. Aus zwei Grundschulen wurde eine, das Hauptschulsystem lief aus und die Janusz-Korczak-Schule zog vom Ortskern in die Räumlichkeiten der geschlossenen Hauptschule am Peerdsbuschweg.
Im Januar 2011 wurde die alte Janusz-Korczak-Schule an der Schlesierstraße für den Abriss vorbereitet. Lediglich zwei Räume sollten für kulturelle Zwecke erhalten bleiben und dienen der Bevölkerung als Bürgerhaus. Die Stadtteilbücherei Möllen – die heute vom „Förderverein Bücherei Möllen e.V.“ geführt wird erhielt vor dem Abriss mit direkter Anbindung an die verbleibenden Klassenräume eine moderne Bücherei die 2003 eingeweiht wurde.